Drei Eisrezepte von 1909

Es gibt nichts erfrischenderes als ein paar schön kalte selbstgemachte Eiskugeln an heißen Sommertagen. Die folgenden Rezepte stammen aus der Beilage zur stralsundischen Zeitung Mode und Heim aus dem Jahr 1909.

Vanille-Gefrorenes

Zu 1/2 Liter Sahne oder Rahm gibt man 150 Gramm Zucker, etwas Salz, ein fingergliedlanges Stück Vanille, läßt dies schwach aufkochen und mischt fünf mit etwas von dem kalten Rahm verrührte Eidotter zu. Die Masse wird nun bei mäßigem Feuer zu dicker Crême gequirlt, durch ein Haarsieb geseiht und erkaltet in die Gefrierbüchse gebracht.

Schokolade-Gefrorenes

Die Crême wird wie oben beschrieben mit 2 Eidottern wenig gekocht und 2-3 Tafeln im Rohr erwärmte Schokolade dazu gerührt.

Erdbeer-Gefrorenes

1/2 Kilo recht reife Erdbeeren, auch 1/4 Kilo Johannisbeeren, werden zerquetscht, durch ein Sieb gedrückt, mit 250 Gramm Zucker und dem Saft einer Zitrone glatt gerührt in die Gefrierbüchse gebracht.

Die Mengen an Zucker lassen sich durchaus reduzieren. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass selbstgemachtes Eis besser schmeckt, wenn man nicht zu viel Zucker hinein gibt und lieber nur so viel, dass es gerade richtig süß schmeckt.

Die Gefrierbüchse bezeichnet den damaligen Aufbau einer Eismaschine so wie sie oben im Bild gezeigt wird. Am Prozess des Eis-Herstellens hat sich nicht wirklich viel geändert, nur dass wir heute den Vorteil haben, es nicht mit Hand kurbeln zu müssen. In modernen Zeiten spricht auch nichts dagegen, die entsprechende Masse nach dem aufkochen erkalten zu lassen und anschließend in eine Eismaschine zu geben, um sie noch cremiger werden zu lassen. Das oben angegebene Vanille-Gefrorene lässt sich bestimmt auch gut in eine hübsche Form geben und bei Bedarf stürzen und verzieren.

 

Bild: aus dem Hardware-Katalog 1898

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