Die folgenden Worte aus Der Bazar, 1857 sollten sich einige wohlbekannte Politiker vielleicht mal genauer durchlesen. Schon Shakespeare schrieb „Wo Worte selten, haben sie Gewicht“ und so dürfte es nicht verwunderlich sein, dass ein viel denkender Mensch eher weniger Worte verliert als einer, der seine Gedanken auf der Zunge trägt.
Worte und Gedanken. Viel Reden und tiefes Nachdenken ist niemals vereinigt. Aus Wortreichthum kann man zwar auf Beobachtungsgabe schließen, doch nie auf ernstes Denken. Wer viel denkt, spricht im Verhältnis zu seinen Gedanken nur wenig, und wenn er spricht, so thut er es in Worten, welche seine Ideen am kürzesten und klarsten darlegen. Der Denker sucht seine Ideen in möglichst wenige Worte zusammen zu drängen, da im Gegentheil der Mensch, welcher viel und vielerlei spricht, welcher ein unerschöpfliches Magazin von Ausdrücken zu besitzen scheint, seine Gedanken so mit Worten belastet, daß sie verdunkelt werden, ja oft ganz darin ersticken.