Ist es nicht verwunderlich, dass ein so praktisches Ding heute im Handel nicht mehr zu finden ist? Klar, es gibt Trinkflaschen, die eine Zitronenpresse mit dabei haben, aber diese können bei weitem nicht mit einem Leichtgewicht wie dieser Zitronenpresse aus Der Bazar von 1908 mithalten:
Es handelt sich, wie die Abbildung zeigt, um eine vollständige Garnitur zur Bereitung von Zitronenlimonade, die man auf Reisen bequem mit sich führen kann. Das Ganze zusammengelegt, besteht nur aus einem kleinen Büchschen von 5 Cent. Höhe, 7 Cent. Durchmesser und 95 Gramm Gewicht; es ist auf der Abbildung links sichtbar. Auseinander genommen dient der Unterteil des Behälters zum Auffangen des Saftes, den man mittels des Zitronenbohrers auspreßt. Letzterer besitzt einen kleinen Ansatz, der in den Rand des Behälters eingreift und ist im Bodenrand mit Löchern versehen, durch die der Saft in das Gefäß abläuft, sobald man die halbierte Zitrone um den zugespitzten Kegel des Bohrers dreht. Ein zusammenschiebbarer Becher von 11 Cent. Höhe, in den man den aufgefangenen Saft gießt und dann dort mit Wasser und Zucker fertig bereitet, vervollständigt das Gerät. Wird es nicht benutzt, so tut man den zusammengeschobenen Becher in den Behälter, steckt den Bohrer mit der Spitze abwärts hinein und setzt den Deckel darauf. Die Teile sind so gearbeitet, daß sie sämtlich fest ineinander passen. Da alles aus Aluminium gearbeitet ist, ergibt sich das vorgenannte geringfügige Gewicht, ebenso wie bequemste Sauberhaltung. Preis 2 Mk. 25 Pf.
Natürlich ist es jetzt immer noch notwendig, eine Zitrone, Zucker und Wasser dabei zu haben. Letzteres ist im Fall einer Wanderung vielleicht gar nicht nötig, denn Quellwasser findet man häufig in Bergen und Wäldern. Klappbecher wie hier beschrieben gibt es allerdings heute auch noch, vor allem als Schnapsbecher verwendet für unterwegs.