Zum Anzünden des Feuers

Auch wenn es bereits Streichhölzer gab, wurden immer neue Wege gefunden, Brennbeschleuniger zu finden, die im Hausgebrauch ebenfalls weit verbreitet waren. Der folgende Abschnitt findet sich in Der Bazar, 1858 und behandelt die Methode, selbst solche Anzünder herzustellen:

Im Ofen und auf dem Herde kommen seit einiger Zeit sogenannte „Feuer-Anzünder“ als Kugeln oder in länglichen Stücken in den Handel. Die Bereitung dieser Anzünder ist folgende: Man läßt eine beliebige Menge Colophonium über Feuer flüsig werden und setzt unter beständigem Umrühren so lange trockene Sägespäne hinzu, bis die Masse keine Fäden mehr zieht und zur Verarbeitung tauglich ist. Damit sie in diesem Zustand bleibt und vor dem Formen nicht hart wird, stellt man sie auf Kohlefeuer und bildet daraus mittelst einfacher Formen beliebige Stücke.

Colophonium ist ein Harz, das vor allem Streich-Musikern bekannt ist, denn es wird dazu verwendet, die Fasern der Bögen damit zu bestreichen, um diese geschmeidig zu halten. Darüber hinaus ist es bekannt als aromatisches Räucherwerk und in vielen unterschiedlichen Zusammensetzungen auch in Farben, in der Kosmetik, im Sport und als Klebstoff/Leim verwendet.

 

Bild: Wojciech Piechowski, Frauen am Herd, 1888

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